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Sonntag, 3. April 2005

Wochenend und Sonnenschein, aber leider doch allein

Ich vermisse ihn. Er ist bis einschließlich Dienstag krank geschrieben. Im Radio läuft „sein“ Lied. Wäre es ihm heute Morgen besser gegangen, hätte er um 7 Uhr mit seiner Bahncard 100 in den Zug steigen wollen, um die zwischen uns 500 Kilometer liegende Distanz in 3 Stunden und 20 Minuten auf hautnah zu reduzieren, stattdessen fand ich beim Erwachen folgende SMS vor: „Ich kann es nicht zwingen. Immer noch leichtes Fieber. 37,2 Grad. Der Kopf ist dicht. Es ist zum K .... Ich liebe dich, süße Maus. Du fehlst mir. Dein ...“

Was soll ich davon halten? Natürlich bin ich ihm nicht böse. Wie auch?! Aber ich bin traurig, fühle mich allein gelassen, irgendwie auch ungeliebt. Ich habe mich gefragt, wie groß sein durch die Krankheit bedingtes Leid wirklich ist. Ich höre ihn husten, die Nase putzen, weiß von seinem gestrigen Fieber von 37,9 Grad, nehme seine belegte Stimme wahr, frage mich aber dennoch, ob es ihm, abgesehen davon, dass die Krankheit sicherlich wirklich schlaucht, nicht vielleicht doch ganz Recht ist, weil sie ihm sein Nichtkommen, das er möglicherweise auch im gesunden Zustand realisieren wollte, erleichtert. Er weiß, wie groß meine Niedergeschlagenheit und meine Zweifel wären, wenn er „einfach so“ nicht käme, zumal sich unser Beisammensein sowieso nur auf die Wochenenden reduziert. Ich vermag es einfach nicht zu differenzieren. Rational kann ich mir schon vorstellen, dass er mal ein freies Wochenende in seiner „Arbeitsstadt“ im Norden verbringen möchte, emotional könnte ich es aber niemals nachvollziehen, wenn nicht gute Gründe dafür sprächen, eben weil wir uns nur so selten sehen. Ich würde an seiner Liebe zweifeln, mich fragen, warum das Interesse an der Stadt größer sein kann als an mir. Ich glaube, ich gestalte ihm sein Dasein damit auch nicht unbedingt lebenswert. Wahrscheinlich würde ich mich selbst von mir abwenden, wenn ich einem Double von mir begegnen würde.

Warum ich nicht einfach zu ihm fahre? Ich habe bis gestern gearbeitet, werde ab morgen das erste Mal zwei Wochen Urlaubsvertretung machen, wodurch mir ein hohes Maß an Verantwortung, etwas, womit ich kaum umzugehen weiß, aufgetragen wird. Ich muss präsent sein.

Ich bin so traurig darüber, dass er nicht hier ist. Endlich könnten wir die ersten sonnigen Frühlingstage dieses Jahres gemeinsam verbringen und dann das ...

Klar wäre er auch lieber gesund, da bin ich mir sicher, aber jetzt ist er eben krank geworden, wie die anderen Arbeitskollegen von ihm zuvor, was den Schluss nahe legt, dass die Bakterien durch das Büro kursieren. Langweilig wird es mir deshalb nicht. Ich habe genügend zu tun, um mich – meine Traurigkeit ob seiner Abwesenheit verdrängend – durch den Tag zu schleppen, was meine Gefühlslage betreffend das bewusst gewählte Wort ist. Es riefen auch schon zwei Bekannte an, die mich fragten, was ich denn heute noch so vorhabe, was ich aber zunächst noch offen ließ. Ich möchte das Schöne einfach mit ihm genießen, was dieses Wochenende aber leider nicht möglich ist.

Bis zum kommenden Wochenende steht eine Sonderseite für einen Stadtteil an. Bei diesem grandiosen Wetter, könnte ich zumindest von der Farbe des Himmels her einige hübsche Fotos machen. Mein kleiner, einjähriger Neffe kam vorgestern mit schwerer Lungenentzündung ins Krankenhaus. Ihm (und meiner Schwester, die bei ihm nächtigt) könnte ich auch einen Besuch in dem 50 Kilometer entfernten Krankenhaus abstatten. Ich könnte aber auch noch schnell rüber fahren in den Verlag, um noch weitere Vorbereitungen für die kommende Ausgabe, die ich das erste Mal alleine gestalte, treffen, ...

Aber am liebsten verbrächte ich die Zeit mit ihm.

Freitag, 1. April 2005

Der falsche Zeitpunkt?

Ich muss irgendetwas getan haben, was sein Interesse an mir hat abebben lassen. Zwischen früher und heute liegen Welten. Spreche ich ihn darauf an, meint er, dass nichts sei. Von einem Nichts, von einem „es ist alles in Ordnung“, sind wir aber wirklich ganz weit entfernt. Das bilde ich mir nicht ein.

Habe die vergangenen beiden Stunden geschlafen, mir das Telefon mit ans Bett genommen, weil ich dachte, dass wenn er ggf. anrufen würde, ich unmittelbar gesprächsbereit sei. Es erfolgte kein Anruf.

Klar ist das alleine betrachtet natürlich keinen Grund zur Besorgnis wert. Mittlerweile fragt er aber auch gar nicht mehr danach, wie mein Tag war. Die kleinen Telefonate zwischendurch sind auch schon längst kein Thema mehr, auch die Anzahl der gesandten SMS hat sich auf ein maximal zwei pro Tag reduziert.

Momentan ist er noch bis Dienstag krank geschrieben, was heißt, dass er seine Zeit (zwangsläufig) zu Hause verbringt. Seinen eigenen Worten zufolge füllt er die Stunden damit, entweder Video, TV oder DVD zu sehen oder etwas am PC (Websites zu basteln oder eigene Sites zu pflegen) zu machen Ich habe ihn ein paar Mal gefragt, ob ich aus der Ferne etwas für ihn tun könne, was er verneinte. Die 500 Kilometer zu ihm hoch fahren kann ich auch nicht, weil ich morgen arbeiten muss. Er war noch nie so distanziert. Früher fühlte ich, dass er darunter leidet, dass wir unter der Woche getrennt sind. Heute denke ich, dass er manchmal ganz froh darüber ist.

Und was die Inhalte unserer Telefonate betrifft: Er erzählt überhaupt nichts mehr. Er antwortet zwar auf meine Fragen, aber ansonsten kommt nichts, es sei denn, seine Eltern riefen ihn an, wozu er sich freiwillig äußern würde. Ich fühle mich ausgegrenzt, frage mich, was ich getan habe, das ihn zu so einem Verhalten drängt. Was ist es?

Wie gerne würde ich ihn jetzt anrufen, einfach seine Stimme hören, doch andererseits habe ich auch genau davor Angst. Ich will mich ihm nicht aufdrängen, will ihn nicht dazu nötigen, mit mir telefonieren zu müssen. Als ich vorhin – vor fünf Stunden - von der Arbeit kam, hatte ich ihn angerufen, um ihm mitzuteilen, dass ich jetzt zuhause sei. Schon da hatte ich das Gefühl, dass ich ihn störe, weshalb ich das Gespräch mit einem „ich lasse Dich lieber mal in Ruhe“ , worauf keine Bezugnahme erfolgte, auch recht kurz hielt. Seither warte ich hoffend darauf, dass ihn seine Sehnsucht nach mir vielleicht doch einmal zum Telefonhörer greifen lässt ...

Heute Morgen hat er das erste Mal das Frühstück als Grund dafür genommen, nicht mehr mit mir zu telefonieren. Vielleicht verfüge ich aber auch bloß über das Talent, immer zum falschen Zeitpunkt anzurufen.

Donnerstag, 31. März 2005

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt

Verwunderlicherweise ist er heute Abend doch nicht zu dem Treffen gegangen.

Hatte im ICQ folgende Meldung von ihm: „Kuss an meine Maus. Ich vermisse Dich, Engelchen. Bin heute Abend doch zuhause, trinke Tee wegen Halsschmerz-Anzeichen“

Ich wusste nicht mehr, was ich noch glauben sollte.

Da er mitbekam, dass etwas mit mir nicht in Ordnung war und ich mich den ganzen Tag über auch nicht bei ihm gemeldet hatte, weil ich einfach nicht wusste, wie ich damit umgehen sollte, fragte er, was ich denn hätte.

Ich sprach ihn auf die Mail von ihr an, die ich direkt unter unserer Buchungsbestätigung (nach ihr suchte ich eigentlich) für den Flug nach London per Zufall vorfand. Das Treffen mit ihr habe er schon längst gecancelt, weil er keine Lust darauf gehabt habe.

Komisch ist nur, dass er sie doch im Vorfeld nach einem Treffen fragte.

Und was heißt längst?

Vergangenen Donnerstag bestätigte sie ihm noch das Treffen für heute. Aber seit vergangenem Donnerstag Abend war er hier unten im südlichen Teil von Deutschland. Ob er ihr von hier geschrieben hat? Aber warum fragt er sie erst nach einem Treffen, um es dann wieder zu canceln und sich stattdessen mit Thomas, einen Bekannten, den er erst vor Kurzem auf einem Konzert kennengelernt haben will, zu verabreden. Wo ist die Logik dabei?

Sie wollte mit ihm „Herr der Ringe“, die er alle drei Teile auf DVD hat, ansehen, was definitiv bestätigt, dass da doch mehr als lediglich eine arbeitsbedingtes Zusammenkunft dahinter steckt.

Wenn ich sein Verhalten bloß rational nachvollziehen könnte.

Ich möchte doch einfach nur geliebt werden und dieses wunderbare warme und kostbare Gefühl mit niemandem teilen müssen (Familie ausgeschlossen).

Mittwoch, 30. März 2005

Finde keine Ruhe

Meine Gedanken jagen durch den Kopf, lassen mir keine Ruhe, um mich auf meine Arbeit zu konzentrieren.

Befürchte, dass die Fehlerquote heute eine hohe sein wird, insofern habe ich mir für heute anspruchslose Routinearbeiten auferlegt. Nichts, was fatale Folgen haben könnte.

Ruhelos

Ich kann damit nicht umgehen. Am meisten erschüttert mich der Umstand des „Normalklangs“ seiner Stimme.

Wie souverän unschuldig er klang, wie fest und gestärkt der Ton seiner Aussprache war.

Ich kann das nicht glauben.

Warum belügt er mich?

Angelogen

Jetzt habe ich die definitive Bestätigung, dass er mich angelogen hat. Ich kann kaum schreiben. Meine Finger zittern. Ich bin entsetzt. Mein Herz verkrampft. Ich stehe neben mir.

Wie soll ich darauf reagieren? Ich kann nicht so tun, als sei nichts.

„Ich bleibe heute nicht so lange im Büro, weil ich mich heute Abend mit Thomas treffe“, bekam ich eben am Telefon mitgeteilt.

Wahnsinn! Ist das zu glauben?

Mir fällt jetzt nichts mehr ein dazu.

Außer ihre Zeilen, in denen sie ihm schreibt „Wäre schön, wenn wir uns am 30.03. treffen könnten, ich halte mir den Mittwochabend frei!“

Was ist mit den anderen Malen, als er sich mit „Thomas“ getroffen hat?

Hat er mich da auch angelogen?

Mißtrauen

Seit Donnerstag hat er jetzt Zeit gehabt, mir mitzuteilen, dass er sich morgen mit seiner ehemaligen Arbeitskollegin trifft. Ich weiß nicht, warum er so ein Geheimnis darum macht (er weiß nicht, dass ich weiß, dass sie sich treffen werden).

Das erste Mal trafen sie sich abends bei ihm in seiner kleinen Einzimmerwohnung im Norden, wo er unter der Woche seiner Arbeit wegen weilt, was ich, auch wenn sicherlich gar nichts war, einfach nicht gut heißen konnte. Das darauf folgende Mal trafen sie sich dann im Cafe. Angeblich ging es um ein Fachkonzept, an dem sie auch nach dem Ausscheiden noch arbeiten würde.

Wenn tatsächlich das Berufliche das einzig verbindende Element dieses Treffens ist, frage ich mich, warum sie nicht einfach zu ihm ins Büro kommen kann bzw. warum das Ganze nicht telefonisch zu klären ist?

Mag sein, dass ich mir etwas einbilde, aber warum hat er mir dann bis heute noch nichts von dem (harmlosen?) Treffen mit ihr morgen berichtet?

Ich bin gespannt, was er mir morgen hinsichtlich seiner abendlichen Tuns erzählen wird.

Montag, 28. März 2005

Meeting in der Nacht

Er war hier, wir haben geredet - einmal mehr.

Wie lange wird es wohl diesmal halten?

Ich bin froh, dass er den Weg zu mir gesucht hat.

Bereinigt ist nichts, aber wir sind wieder lieb zueinander.

Haben uns morgen für ein gemeinsames Frühstück verabredet, im Anschluss Kino-Matinée, um danach zu meiner Oma zu fahren.

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Über mich:

Ich bin ein Frau, Mitte 30 (Stand März 2005), studiert, liiert (seit knapp zwei Jahren), kinderlos. Führe an anderer Stelle einen weiteren Blog, bei dem ich mich beim Schreiben, vornehmlich deshalb, weil Arbeitskollegen, die an ganz anderer Stelle als ich sitzen, meinen Blog entdeckt haben, nicht mehr frei fühle. Desweiteren möchte ich hier auch meine Gedanken äußern, die vielleicht manchmal mit mir durchgehen, gelegentlich auch falsch sein mögen, was ich, sollte sich das herausstellen, auch wieder korrigieren werde. Ich möchte mich nur frei äußern können, ohne dass es jemanden trifft, wenn er/sie es lesen würde, was nicht heißt, dass ich voreilig Schlüsse ziehen würde. Voreilige Gedanken schon eher, aber wie bereits gesagt, die bin ich nach Ablauf des Erlebens und dem Sichersein, ob sich Gedanken bewahrheitet haben oder nicht, auch zu korrigieren bereit. Ich hoffe einfach, hier wieder ein wenig mehr Ich sein zu können.

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